Ein Blick auf die ständig steigenden Indikatoren der Verschmutzung auf globaler Ebene kann sehr entmutigend sein und macht uns oft taub, wenn es darum geht, unseren Teil zur Lösung des Problems beizutragen. Deshalb sind positive Geschichten sehr wichtig für die allgemeine Wahrnehmung, dass nicht alles so schlimm ist. Um die Situation von einem positiven Aspekt aus zu erzählen, präsentieren wir Ihnen eine inspirierende Geschichte über die Reduzierung von Lebensmittelabfällen in Südkorea.
Seit 1995 ist die Recyclingquote von Lebensmittelabfällen in Beon-dong, einer Stadt nördlich von Seoul, von 2,1 % auf erstaunliche 90,2 % im Jahr 2016 gestiegen. Ist eine solche Reduzierung der Lebensmittelverschwendung in so kurzer Zeit überhaupt möglich? Sie können es tatsächlich glauben! Die innovativen Koreaner sind ein großartiges Beispiel dafür, dass alles möglich ist, wenn wir uns dafür engagieren.
Reduzierung der Lebensmittelverschwendung als Mittel zur Erreichung der Emissionsziele
Wir wissen, dass Bioabfälle überall einer der Hauptverursacher von Gasemissionen sind, insbesondere in den entwickelten Ländern, wo wir eine erstaunliche Menge an Speiseresten wegwerfen. Eine erfolgreiche Reduzierung der Lebensmittelverschwendung kann uns daher wesentlich helfen, die im Pariser Klimaschutzabkommen festgelegten Emissionsziele zu erreichen.
Es scheint, als hätten die Koreaner diese Ziele sehr ernst genommen und sind führend bei der effizienten Reduzierung der Lebensmittelverschwendung. Im August 2018 errichteten sie einen umweltfreundlichen städtischen Bauernhof auf der leeren Gartenfläche inmitten eines Apartmentkomplexes. Nährstoffreicher Boden wird den Bauern von den lokalen Behörden zur Verfügung gestellt, die Bioabfälle aus zahlreichen Haushalten sammeln und effizient in Düngekompost umwandeln.
Wie funktioniert urbane Landwirtschaft?
Sobald sich Lebensmittelabfälle in den einzelnen Haushalten ansammeln, entsorgen die Bewohner von Beon-dong sie in die von ihrer lokalen Regierung zur Verfügung gestellten Verarbeitungsmaschinen. In Kombination mit Biochemikalien, die den Fermentationsprozess stimulieren, dauert es einen ganzen Monat, bis die Lebensmittelabfälle ihre ursprüngliche Form und Feuchtigkeit verlieren. Das Endergebnis ist Düngekompost, der in der Landwirtschaft verwendet werden kann.
Im nächsten Schritt wird diese Biomasse in den städtischen Garten gebracht, der sich innerhalb des Wohnkomplexes in Beon-dong befindet und für die Teilnahme am Testlauf der Kampagne zur Reduzierung der Lebensmittelabfälle ausgewählt wurde. Darüber hinaus erhielten über 30 Bewohner, die sich für dieses Programm beworben hatten, auch Unterricht in Landwirtschaft und umweltfreundlichen Anbaumethoden mit Kompost aus Lebensmittelabfällen. Die urbanen Bauern sind mit dem Ergebnis sehr zufrieden und vergessen nie zu betonen, wie viel schmackhafter und frischer die Pflanzen sind, die mit Hilfe von Bioabfall-Kompost angebaut werden.
Eine landesweite Anstrengung
Das Projekt erwies sich als sehr erfolgreich und wurde bald auf andere Stadtteile ausgeweitet. Urbane Landwirtschaft ist jedoch nur ein Teil einer landesweiten Anstrengung zur Reduzierung der Lebensmittelverschwendung in Südkorea. 2013 hat die Landesregierung vorgeschrieben, Lebensmittelabfälle in gekauften biologisch abbaubaren Beuteln wegzuwerfen, um die Lebensmittelverschwendung insgesamt einzudämmen.
Anfangs konnten die Bewohner eine unbegrenzte Menge Abfall gegen eine feste Gebühr wegwerfen. Nun muss jeder Haushalt spezielle Beutel für 9 Cent pro Liter in einem lokalen Supermarkt kaufen, den Abfall an bestimmten Entsorgungspunkten abliefern und nach Volumen bezahlen. Dies bedeutet, dass die Menschen Geld sparen, indem sie die Menge an Flüssigkeit in ihren Lebensmittelabfällen reduzieren.
Anscheinend funktioniert das. Diese Beispiele aus Südkorea sind ein guter Indikator dafür, wie wichtig der Beitrag jedes Einzelnen sein kann. Auch Sie können bei diesem Trend zur Reduzierung der Lebensmittelverschwendung mitmachen. Machen Sie sich keine Sorgen, wenn Ihre örtlichen Behörden keine Fermentationsmaschinen und Gemeinschaftsgärten zur Verfügung stellen. Sie können es selbst tun, indem Sie einen bequemen Indoor-Kompostbehälter wie unseren eigenen Bokashi Organko kaufen. Es gibt ihn in verschiedenen Größen und er ist sogar für kleinere Wohnungen geeignet. Später können Sie mit der Fermentationsmasse Ihren eigenen Garten oder Töpfe auf Ihrem Balkon düngen.
Vergessen Sie nicht, dass alle bedeutenden Leistungen das Ergebnis zahlreicher kleiner Beiträge sind. Es ist Zeit für Ihren Beitrag.